LUA-Notizen 4/2018
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LUA-Notizen

LUA-Notizen 4/2018

In diesem Newsletter

■ PETITION DER UMWELTANWALTSCHAFTEN: DIE NATUR BRAUCHT EINE STIMME!

■ LUA-Tätigkeitsbericht 2016/17

■ Wenn es blitzt, knallt, saust, rauscht und pfeift...

■ Die LUA geht in Weihnachtsurlaub!

PETITION DER UMWELTANWALTSCHAFTEN: DIE NATUR BRAUCHT EINE STIMME!

Gegen die Entmachtung der oö Umweltanwaltschaft!

ZUR PETITION: Für die Gültigkeit der Unterschrift muss unbedingt ein per e-mail zugesandter BESTÄTIGUNGSLINK angeklickt werden! Bitte prüfen Sie dazu auch Ihren Spamordner! Bitte die Petition auch TEILEN und WEITERLEITEN!

Aus Anlass der Gesetzesnovelle der oberösterreichischen Landesregierung, mit welcher dem oberösterreichischen Umweltanwalt wichtige Parteirechte im europäischen Gebiets- und Artenschutz nach FFH- und Vogelschutz-Richtlinie entzogen werden sollen, haben die Österreichischen Umweltanwaltschaften eine Online-Petition gestartet.

Der Entwurf ist in Zeiten von massiven Biodiversitätsverlusten und Flächenversiegelungen nicht nur ein bewusster umweltpolitischer Rückschritt, er ist auch in besonderem Maße unsachlich. Aus dem Entwurf spricht eine offene Geringschätzung des Umweltanwalts, wenn ihm der wichtige Schutz heimischer Arten genommen und andererseits explizit bloß die Bekämpfung gebietsfremder Arten (indisches Springkraut, Waschbären etc) überlassen wird.

Die Aarhus-Umsetzung, welche in den meisten Bundesländern noch ausständig ist, wird den NGOs mehr Rechte in Umweltverfahren bringen. Ein Entzug von Parteienrechten bei den Umweltanwaltschaften wäre aber ein massiver Rückschritt im Naturschutz und würde zu einer tatsächlichen Verschlechterung für die Natur führen. Die Beteiligung von NGOs im europäischen Naturschutz ist unverzichtbar und wichtig. Doch in den vielen hunderten Naturschutzverfahren nach EU-Recht pro Jahr ist die konsequente und flächendeckende Teilnahme und Arbeit der Umweltanwaltschaften notwendig und ergänzt sich mit NGOs, die sich aus Ressourcengründen auf bestimmte Themen konzentrieren müssen.

Wenn die Umweltanwaltschaft nicht mehr an Naturschutzverfahren teilnehmen darf und NGOs faktisch nicht teilnehmen können, verliert die Natur ihre Stimme!

Die konsequente und konstruktive Teilnahme der Umweltanwaltschaften - auch an vielen kleinen Naturschutzverfahren - sowie Beratungsangebote im Vorfeld, sichern die hohe fachliche Qualität. Sie schaffen Kontinuität, Sachlichkeit und Berechenbarkeit in allen Verfahren.

Deshalb fordern wir die uneingeschränkte Beibehaltung der Kompetenzen der Oberösterreichischen- und aller Umweltanwaltschaften!

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LUA-Tätigkeitsbericht 2016/17

Der Tätigkeitsbericht der Landesumweltanwaltschaft Salzburg für die Jahre 2016/17 steht ab sofort auf unserer Homepage zum Download zur Verfügung.

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Wenn es blitzt, knallt, saust, rauscht und pfeift...

Feuerwerk
Foto: LUA

Alle Jahre wieder werden zum Jahreswechsel Raketen und Böller in die Luft gefeuert, durchaus schön anzuschauen, doch übrig bleiben Städte in Nebel, Feinstaub-Smog und bergeweise Müll. Innerhalb kürzester Zeit werden tonnenweise Feinstaub in die Umgebung freigelassen, welche als PM10 in der Luft verbleiben und dadurch die Umwelt belasten. Der Österreichische Verein für Kraftfahrzeugtechnik (ÖVK) berichtet, dass die Partikelemissionen aus Feuerwerken in Deutschland derzeit so hoch sind, wie die gesamte PM10-Abgasemissionen aller Fahrzeuge, ähnlich sei dies in Österreich der Fall. Das bedeutet, dass Feuerwerke mehr Feinstaub verursachen, als der Straßenverkehr in einem gesamten Jahr.

Der Hauptbestandteil der pyrotechnischen Sätze besteht überwiegend aus Schwarzpulver. Wenn zudem Farbblitze den Himmel erhellen, werden für die Farbeffekte verschiedenste Schwermetallpartikel eingesetzt, deren Spitzenkonzentrationen sogar die Arbeitsgrenzwerte überschreiten und einen toxisch bedenklichen Bereich erreichen. Verschiedene Farbeffekte werden beispielsweise durch Barium (grün), Strontium (rot) und Kupfer (blau) erreicht (Illini, 2004). 

Doch wie schädlich ist die Feinstaubbelastung für den Menschen tatsächlich? Dass Feinstaub eine gesundheitsbelastende Komponente hat, ist unumstritten. Ab welcher Dosis Feinstaub jedoch krank macht, ist noch nicht geklärt. Wir leben bereits in einer Umwelt, in der wir fast immer mehr oder weniger Feinstaub ausgesetzt sind, wie beispielsweise im Straßenverkehr, in der Landwirtschaft, beim Kochen oder Rauchen. Sehr hohe Konzentrationen bzw. ein permanenter Feinstaubgehalt in der Luft führen jedoch zu erheblichen Beeinträchtigungen der menschlichen Gesundheit und zu einer eingeschränkten Lebensqualität im Generellen. Deutlich wird dies in Großstädten Asiens. Die Menschen schützen sich dort mit Gesichtsmasken und in ihren Häusern oder Wohnungen werden Filteranlagen eingebaut, um die Feinstaubbelastung zumindest dort etwas zu reduzieren. Die inhalierten Feinstaubpartikel können Alveolen (Lungenbläschen) durchdringen und sind insbesondere für Personen mit Erkrankungen der Atemwege oder Asthmatiker gefährlich. Zudem steigen Verletzungsgefahr bzw. Unfallhäufung zur Silvesternacht ungeheuer an. Verletzungen wie Verbrennungen, Augenverletzungen, Hörschäden oder Knalltrauma sind häufige Konsequenzen von unsachgemäßem Hantieren mit Feuerwerkskörpern. 

Aber auch für Haus- und Wildtiere, stellen die Lärm-, Luft-, und Lichtverschmutzung eine massive Beeinträchtigung dar. Vögel oder andere Wildtiere werden durch Lichteffekte und Knallgeräusche irritiert und in die Flucht getrieben. Auf der Flucht können Tiere die Orientierung oder den Anschluss an den Familienverband verlieren, gegen Hindernisse prallen oder andere Unfälle erleiden. Aber auch wenn keine sichtbaren Reaktionen gezeigt werden, steigt während eines Feuerwerks die Herzschlagrate dramatisch an, wie Untersuchungen an den Gänsegeiern im Zoo Salzburg ergeben haben. Die Tiere leiden unter massiven Stress, dessen physiologische Folgen sich bei wiederholten Störungen negativ auf Fitness und Gesundheit der Tiere auswirken.

Gerade im Winter, wenn Wildtiere aufgrund der Witterungsbedingungen und der geringen Nahrungsverfügbarkeit im Energiesparmodus leben, sind Erschöpfung und Konditionsverlust besonders kritisch. Feuerwerke mit ihren Licht- und Knalleffekten führen nicht zu einer Gewöhnung, sondern im Gegenteil zu einer Sensibilisierung. Dies bedeutet, dass Tiere bei Wiederholung schneller und auf größere Distanzen reagieren. Gerade die Silvesternacht führt zu Massenfluchten von Vögeln, wie Untersuchungen ergeben haben (Stickroth 2015).

Die Feuerwerks-Tradition zum Jahreswechsel scheint einem Großteil der Bevölkerung Freude zu bereiten. Vielen ist jedoch nicht bewusst, dass sie sich dabei unachtsam gegenüber Natur und Umwelt verhalten. Es wäre längst an der Zeit, ein Umdenken einzuleiten! Mittlerweile haben zahlreiche Städte private Feuerwerke verboten, dies wäre auch in Salzburg zumindest ein erster Schritt. (ml, sw)

Literatur:

IIIini, B. (2014): Emissionen von Feuerwerken, Gesundheitsgefährdung, Umweltbelastung, Sicherheitsaspekte. Herausgeber: Österreichischer Verein für Kraftfahrzeugtechnik (ÖVK).

Stickroth, H. (2015): Auswirkungen von Feuerwerke auf Vögel – ein Überblick. Vogelschutz 52: 115 – 149.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/silvester-wie-gross-ist-das-feinstaubproblem-a-1185465.html
https://help.orf.at/stories/2886126/

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Die LUA geht in Weihnachtsurlaub!

Foto: LUA (sw)

Das Team der Landesumweltanwaltschaft Salzburg 

bedankt sich für die gute Zusammenarbeit, Ihr Interesse, Ihre Unterstützung, Ihre Kritik und Ihre Geduld

und

wünscht allen ein schönes Weihnachtsfest, 

erholsame Feiertage und einen guten Start ins neue Jahr!

 

Unser Büro ist von 24.12.2018 bis 6.1.2019 geschlossen.

Zusendungen per Post oder per E-Mail werden erst am 7. Jänner 2019 zugestellt und bearbeitet. 

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