„EINKAUFSPARK URSTEIN?“

 Markus Pointinger  |  

Bewährungsprobe für eine nachhaltige Raumplanung

PRESSEMITTEILUNG:

Im Jahr 2002 hat das Land Salzburg 21 ha der „grünen Lunge“ Salzach-Auwald für die Errichtung eines „überregional bedeutsamen Gewerbestandortes“ an der Autobahn, den Gewerbe- und Technologiepark Puch-Urstein, geopfert. Die Flächen würden unverzüglich genutzt werden und bis zu 2.200 neue Arbeitsplätze entstehen, so die damaligen Betreiber.

Vier Jahre später gibt es im Gewerbegebiet Urstein nur drei Betriebe, zwei Produktionsbetriebe und eine Tankstelle, mit zusammen rund 100 Arbeitsplätzen.

Bereits 2004 brach eine zentrale Bedingung für die Bewilligung des Gewerbegebietes, die Errichtung eines Gleisanschlusses, wegen technischer Undurchführbarkeit weg.

Nun sind ein regionales Einkaufszentrum mit Hofer-Markt und ein Autobahnhotel geplant. Daneben ist die Errichtung eines Eishockeystadions im Gespräch. Gemäß der zur Begutachtung vorliegenden Änderung des Räumlichen Entwicklungskonzeptes der Gemeinde Puch dienen diese Betriebe der „Sicherstellung einer geeigneten Versorgungsinfrastruktur“ der (nach wie vor nicht vorhandenen) 2.200 Arbeitsplätze am Standort Urstein. Hintergrund ist das allgegenwärtige (Raumordnungs-)Problem der fehlenden Nahversorgung in den Zentren.

Mit dieser Raumordnungspolitik wird das ursprünglich hochgehaltene Ziel der Ansiedlung überregional bedeutsamer Betriebe und die Stärkung des Tennengaus in seiner Funktion als „hochwertiger Produktions- und Wirtschaftsstandort für den gesamten Zentralraum“ nicht nur verfehlt, sondern sogar untergraben, weil die großen zusammenhängenden Flächen verloren gehen.

Gefragt ist in Urstein eine Betriebsansiedlungspolitik, die überregionale Impulse setzt und nicht eine, die Nahversorgungsprobleme der Zentren an deren Peripherie löst.

Zurück